Ursprünglich meint "leiden": "in die Fremde ziehen", "Not durchstehen", "erfahren"; das Substantiv "Leid" :"Beleidigung", "Unrecht". Und ist es nicht so, wenn wir Leid erfahren, es durchstehen, dass wir manchmal sogar beleidigt sind, als ob uns ein Unrecht geschähe?! Wir fühlen uns eines Gutes beraubt und erstatten Verlustanzeige. Nicht selten lautet der Stoßseufzer: "Warum gerade i c h ?" Selten dagegen wird gefragt: "Warum gerade n i c h t ich?"

"Verstündest du das Leiden, das Nicht-Leiden wäre dein." (Apokryphes Thomas-Evangelium)